Donnerstag, 6. Januar 2011

Der vorletzte Tag - Neujahr auf Lanzarote

Lanzarote ! Für uns die schönste Kanareninsel überhaupt - längst nicht so überlaufen wie die Nachbarinseln und hat darüber hinaus auch kulturell jede Menge zu bieten - dazu ist die Landschaft recht bizarr und eben außergewöhnlich.



Neujahr und der Tag vor unserer Abreise... Etwas wehmütig sind wir ja schon - für den Abend haben Udo und Diana schon netterweise einen Tisch für uns alle reserviert im Atlantik.

Schade zwar, dass zu unserem Treffen am 1. Seetag nicht alle gekommen sind, die sich über`s Forum gemeldet hatten, aber auch so sind wir eine nette Truppe und mit Kids immerhin 12 Personen (11einhalb ;o).

Beim Frühstück treffen wir auf Sönke und Nicole und überlegen uns, dass es doch eigentlich ganz nett wäre, den Tag gemeinsam zu verbringen, zumal die Jungs ohnehin ständig zusammenkleben. Gesagt - getan!

Obwohl auch auf Lanzarote vorab keine Reservierung zwischen den Feiertagen möglich war und es früher auf unserer letzten Kanaren-Kreuzfahrt direkt im Hafen noch nicht mal eine Autovermietung gab, versuchen wir gegen 11h noch spontan unser Glück.
Der Hertz Schalter hat geöffnet und dort können wir entweder einen Kleinwagen für 60€ bekommen oder für 100€ einen Bus für bis zu 9 Pers.. Letzteres passt prima und wir schlagen zu.

Zunächst fahren wir in den Norden Richtung Orzola. Hier gibt es zahlreiche kleinere Buchten mit hellem Sandstrand. Da man hier nur mit dem Auto hinkommt und diese Ecke auch nicht so bekannt ist, ist es hier recht ruhig und wir finden sogar noch eine freie "Lavasteinburg", von denen es am Strand mehrere gibt - es handelt sich dabei um  aus Lavasteinen gebaute halbrunde "Wind-und und Sichtschutzburgen".


die Pflanzen wuchsen in Orola im Sand
sind es die Blüten der Sukkulenten?
Die Kids stürzen sich sogleich in die Fluten und wir finden ein paar Lavasteine mit Olivineinschlüssen.

Von hier aus wäre es übrigens nicht mehr weit bis zum Mirador del Rio, von dem aus man nach La Gracchiosa hinübersehen kann. Das Lokal mit dem Aussichtspunkt wurde ebenfalls von Cesar Manrique erbaut ( das ist auch der Künstler, der nachhaltig dafür gesorgt hat, dass auf Lanzarote nur noch maximal dreistöckig gebaut werden darf / durfte ...inzwischen gibt es schon wieder diverse Ausnahmen... aber seither wurden keine extrem hässlichen Bettenburgen dort mehr errichtet ).

 Da die Straße dorthin aber sehr kurvig ist und wir nicht soviel Zeit haben düsen wir wieder vorbei an den Cuevas de los Verdes und fahren gen Süden durch Teguise und das Weinanbaugebiet La Geria.







Es gibt auf der Strecke auch eine sehr gute Bodega mit einem interessanten Weinmuseum ( El Grifo ) und einigen hübschen verwinkelten Innenhöfen, wo man Wein trinken und Tapas essen kann z.B. eine Platte mit z.B. selbst gemachten Tapas mit Weinprobe ( 3 Gläser wein für Jeden und Käse, Brot etc...zusammen für 2 Personen haben wir vor 2 Jahren ganze 7,50 Euro bezahlt...für Kinder gibt es z.B. Pfirsich Saft und Softdrinks) - doch leider ist dieses Mal an Neujahr alles geschlossen (kann Euch sonst einen besuch nur ans Herz legen) und nur der große Shop etwas weiter und die große "Touristenanlage/-Bodega"  hat geöffnet - hier treffen wir auch auf die Ausflugsbusse vom Schiff.

Im Timanfaya waren wir diesmal nicht, da wir die Tour durch die Feuerberge schon 2x zuvor mitgemacht hatten.

 Für alle, die dorthin möchten noch ein Tipp an dieser Stelle:

Auf dem Weg hinaus kommt man noch an einem Museum und Forschungsinstitut vorbei, welches nur wenig frequentiert wird und unscheinbar ausschaut ( die Ausflugs-Busse halten dort nicht...) aber sehr interessant ist.
Es kostet keinen Eintritt und ist im allgemeinen Timanfaya Eintritt inkludiert. Im Museum selbst stehen zahlreiche interaktive Modelle zum Thema Erdbeben und Vulkanismus - diverse Simulationen können selbst gestartet werden. Ebenso stehen diverse Seismographen etc dort - wirklich interessant für Kinder, die sich damit auch in der Schule genauer befassen. Zudem gibt es zu bestimmten Zeiten auch multimedia Vorführungen, bei denen man „fast live“ Erdbeben und Vulkanausbrüche erleben kann. Ein kleiner Shop ist vorne auch drin (Dort muss man aber nichts kaufen...)

Aber nun weiter zu unserer Tour: Im Shop in La Geria gibt es auch zahlreiche Schmuckstücke mit Olivinen zu kaufen - das kaufen ganzer Steine kann man sich eigentlich sparen, denn Olivine findet man auf Lanzarote reichlich.
Da die Kinder richtig wild aufs kraxeln und auf eine Schatzsuche/Olivinsuche sind, geht unsere Tour weiter nach El Golfo.


Die grüne Lagune bei El Golfo - ein spektakulärer Anblick und Ausblick!


Zunächst besuchen wir die grüne Lagune und genießen einen sensationellen Ausblick aufs Meer und die Küste.
Für die grüne Farbe der Lagune ist eine Alge namens Ruppia Maritima verantwortlich, die für ihr Wachstum einen extrem hohen Salzgehalt benötigt. Normalerweise strömt Meerwasser regelmäßig durch unterirdische Verbindungen nach - doch trotzdem schrumpft die Lagune in den letzten Jahren durch Verdunstung.
Daher ist die Lagune heute deutlich kleiner als noch vor wenigen Jahren...


Olivin (Photo Seilmann)
 Fährt man durch den Ort durch bis ans Ende ( er endet in einer Sachgasse) kommt man zu einem großen Spielplatz - gegenüber kann man gut parken.
Dort sind nämlich gigantische Lavafelder, die ins Meer münden ( aufpassen beim Kraxeln wegen Ebbe und Flut ...je nachdem, wann man losmarschiert, kann man hinterher schon nasse Füße bekommen ). Bei Ebbe tummeln sich in zahlreichen kleinen Becken unzählige kleine Fische und Krabben und auch Meersalz lagert sich in Krusten ab.

Und in den Lavasteinen  findet man hier die meisten Olivine - darauf sind unsere Kids aus und diesmal nehmen wir auch eine Tasche für unsere Schätze mit. Natürlich kann man die grün funkelnden Olivine dort auch an jeder Ecke kaufen, aber das macht ja keinen Spaß - also ---> festes Schuhwerk !


Zuück an den Salinen vorbei mit Salzbergen geht es Richtung Playa Blanca. Eigentlich hätten wir noch gerne einen kurzen Stopp an den Papagayo Stränden eingelegt - doch die unbefestigte, steinige Straße dorthin ist mit unserem Bus nicht wirklich zu bewerkstelligen - also machen wir uns doch lieber allmählich auf den Heimweg Richtung Arrecife und sehen auf dem Heimweg am Castello noch Udo und Diana mit Niklas und Nina, die den Familienausflug /Piratenausflug mitgemacht haben.

Die Mein Schiff legt leider schon wieder um 18h ab.

Übrigens verkehrt seitens TUI Cruises auch in Arrecife ein kostenfreier Shuttlebus vom Schiff bis in die Stadt.

Wie immer bei allem, was besonders toll ist: es geht viel zu schnell vorbei und so neigt sich auch dieser Tag und somit unser Urlaub allmählich dem Ende zu.

Den Abend verbingen wir alle gemeinsam im Atlantik mit einem fantastischem Essen, supernetten Leuten, die wir auf dieser Reise kennengelernt haben und einer ordentlichen Portion Seegang :o) Das Neujahrsmenü lässt keine Wünsche offen - das Rinderfilet Wellington - ein Gedicht...
(...leider habe ich mir offenbar nun doch trotz aller Hygienmassnahmen auch noch den grassierenden Virus eingefangen - an dem Abend hab ich`s noch auf den Seegang geschoben, leider hatte ich die nächsten 3 Tage auch noch was davon - und mir geht es an diesem Abend nicht ganz so gut...)
Leider heißt es nun Koffer packen - denn morgen steht die Heimreise an. Die Flieger von Udo und Diana und Sönke und Nicole samt Kids gehen relativ früh - unser eigener Richtung Hannover erst sehr spät - so dass wir noch einen Tag auf Gran Canaria vor uns haben. Aber ohne so nette Mitreisende ist es nur noch halb so schön!


Noch ein Tipp für zukünftige Lanzarote - Urlauber/ Ausflügler:
Interessant für Kinder und Eltern : An den Straßenrändern stehen überall riesige Kakteen, die manchmal von einem weißen Flaum bedeckt sind - nehmt mal einen Gefrierbeutel mit , haltet am Straßenrand an und zeigt den Kindern die dicken Cochenille Läuse - die für den weissen Flaum auf den Kakteen verantwortlich sind. Die Läuse sind nicht gefährlich und verantwortlich für den roten Farbstoff, der mitunter in Gummibärchen benutzt wird ( und in Campari und diversen Kosmetika).
Allerdings finden wir diesmal leider keine Läuse (dafür jede Menge reifer Kaktusfrüchte...leider haben wir keine Handschuhe mit, die feinen Nadeln pieksen früchterlich)


Morgen gibt es dafür noch eine Abschlussrunde durchs Schiff... ein wirklich traumhafter Urlaub neigt sich dem Ende zu...

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